Bilche
Gartenschläfer (Eliomys quercinus)
Name: Eliomys quercinus (Linnaeus, 1766); Gartenschläfer (D); Garden dormouse (E)
Größe: Kopf-Rumpf: 100–170 mm; Hinterfuß: 25–31 mm; Schwanz: 90–130 mm; Gewicht: 50–120 g, vor dem Winterschlaf bis zu 180 g
Fell: kontrastreiches Fell mit rötlich-braunem Rücken und weißem Bauch
Augen/Ohren: schwarzes Band um Augen und lange, hervorstehenden Ohren
Schwanz: buschig und kürzer als die Körperlänge; Oberseite: graubraun, Unterseite: weiß; Am Ende befindet sich eine schwarz-weiße Schwanzquaste
Verbreitung: Endemisch in Europa, Westeuropa bis Österreich sowie lückenhafte Verbreitung im Osten bis zum Uralgebirge; fehlt in Großbritannien und Island; Österreich: im Westen gelegene Alpen, 1975 noch bis Villacher Alpe (K) (Meinig, H., pers. Mitt.) ; Deutschland: vor allem im Süden, ansonsten kleine isolierte Vorkommen; Schweiz: montane und submontane Regionen; Mehr Info: GeoMaus-Karte. Seine Höhenverbreitung erstreckt sich bis 2.000 m, wobei er häufig zwischen 800 m – 1.600 m Höhe zu finden ist.
Lebensraum: Nadel- und Mischwälder mit felsig-steinigem Untergrund; Reviergröße variiert zwischen 0,01–0,3 ha im Siedlungsbereich und 1,5–3,6 ha in Bergmischwäldern; Populationsdichte zwischen 30–60 Individuen pro Hektar im Siedlungsbereich und 4–8 I/ha in Waldgebieten
Lebenserwartung: 5 Jahre, mit hoher Sterblichkeitsrate von Jungtieren während des Winterschlafes
Ähnliche Arten: durch seine Gesichtszeichnung und die Schwanzquaste ist er gut vom Baumschläfer (Dryomys nitedula) und Siebenschläfer (Glis glis) zu unterscheiden.
Systematik: Ordnung: Nagetiere (Rodentia) → Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciruromorpha) → Familie: Bilche (Gliridae) → Unterfamilie: Paläarktische Schläfer (Leithiinae) → Gattung: Gartenschläfer (Eliomys)
Heute schon einen Gartenschläfer gesehen? Über den Gartenschläfer ist in Vorarlberg wenig bekannt. Informationen zu seiner Verbreitung sind aufgrund seines Gefährdungsstatus (NT, Rote Liste 2006) und der hohen Verantwortung Vorarlbergs für seine Erhaltung (Vorarlberg bildet gemeinsam mit Tirol den Ostrand seines westlichen Verbreitungsgebietes) jedoch wichtig. Die inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn sucht daher gemeinsam mit dem Institut apodemus nach Vorkommen im Bregenzerwald. Zum Einsatz kommen unter anderem Nistkästen, Audiogeräten und Wildtierkamera auf ausgewählten Untersuchungsflächen. Als Ergänzung zu den wissenschaftlichen Kartierungen, helfen Beobachtungen aus der Bevölkerung, mehr über seine Verbreitung zu erfahren. Bitte melden sie uns ihren Fund aus dem Bregenzerwald oder einer anderen Region auf GeoMaus! Folgendes Informationsblatt beschreibt seinen Lebensraum in den Alpen: Gartenschläfer-Lebenraum-Infoblatt.
Autoren: Dr. Christine Resch & Dr. Stefan Resch
Zitiervorschlag: Resch, C. & Resch, S. (2023): kleinsaeuger.at – Internethandbuch über Kleinsäugerarten im mitteleuropäischen Raum: Körpermerkmale, Ökologie und Verbreitung. apodemus – Institut für Wildtierbiologie, Haus im Ennstal.