Wühlmäuse
Erdmaus (Microtus agrestis)
Name: Microtus agrestis (Linnaeus, 1761); Erdmaus (D); Field vole (E)
Internationaler Schutz: international nicht geschützt
Größe: Kopf-Rumpf: 90–120 mm; Hinterfuß: 16,5–18,5 mm; Schwanz: 31–40 mm; Gewicht: 20–55 g, wobei Männchen größer und schwerer als Weibchen sind.
Fell: wirkt rau/struppig, graubraun gefärbt, Bauchunterseite hellgrau, selten mit gelb- oder rötlichem Farbton.
Augen/Ohren: Augen liegen nahe der Nase und Ohren sind im Fell verborgen. Ohrinnenrand borstig behaart.
Schwanz: Länge entspricht ein Drittel der Körperlänge, zweifarbig.
Verbreitung: Paläarktische Verbreitung von Westeuropa bis zum Baikalsee in Rußland, in Europa fehlt sie in Irland und im Süden. Österreich: in allen Landesteilen verbreitet, oft aber auf Kleinstandorte begrenzt, Schwerpunkt in den Ostalpen und Bömisches Massiv; Deutschland: in allen Landesteilen verbreitet; Schweiz: nördlich der Alpen weit verbreitet, im Mittelland einige isolierte Vorkommen; Mehr Info: GeoMaus-Karte. Ihre Höhenverbreitung erstreckt sich bis 2.100 m mit Schwerpunkt von der sub- bis mittelmontanen Höhenstufe.
Lebensraum: Feuchtlebensräume mit hoher Vegetation; Reviergrößen in Abhängigkeit von Geschlecht und Fortpflanzungszeit (FZ): Männchen: 600 m² (FZ: 1434 m²) und Weibchen: 480 m² (FZ: 773 m²); Bei günstigen Bedingungen 100 Individuen pro Hektar, bei hohen Populationsdichten bis zu 300 Individuen/Hektar.
Lebenserwartung: 1, selten 2 Winter. Im Labor bis zu 39 Monate, im Freiland meist 15 Monate.
Ähnliche Arten: Die Erdmaus sieht äußerlich der Feldmaus (Microtus arvalis) ähnlich, aber das Fell ist weniger grau, langhaariger und weniger straff anliegend. Als gutes Merkmal gelten die weniger freistehenden Ohren und die Bedeckung der Ohrinnenränder mit langen, borstigen Haaren. Der Ohrinnenlappen am Ohreingang ist bei der Erdmaus größer. Zudem liegen die Augen näher bei der Nase und die Hinterfüße sind länger. Die Unterscheidung zwischen juvenilen Feld- und Erdmäusen bleibt schwierig. Die Sumpfmaus (M. oeconomus) ist größer, die Kurzohrmaus (M. subterraneus) kleiner.
Sytematik: Ordnung: Nagetiere (Rodentia) → Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha) → Überfamilie: Mäuseartige (Muroirdea) → Familie: Hamster- und Wühlmausartige (Cricetidae) → Unterfamilie: Wühlmäuse und Lemminge (Arvicolinae) → Gattung Feldmäuse (Microtus) → Untergattung (Mircotus)
Autoren: Dr. Christine Resch & Dr. Stefan Resch
Zitiervorschlag: Resch, C. & Resch, S. (2023): kleinsaeuger.at – Internethandbuch über Kleinsäugerarten im mitteleuropäischen Raum: Körpermerkmale, Ökologie und Verbreitung. apodemus – Institut für Wildtierbiologie, Haus im Ennstal.